Von einer Depression spricht man, wenn sich die Stimmung und das Gefühl sich selbst und der Welt gegenüber entweder plötzlich oder auch schleichend negativ verändern. Das Leben fühlt sich plötzlich ganz anders an. Die Zukunft erscheint abschreckend, ohne erstrebenswerten Inhalt, und auch aktuell macht nichts mehr wirklich Freude. Der Antrieb, Dinge zu tun, hat im Vergleich zu früher stark nachgelassen. Häufig hat man keinen Appetit, schläft schlecht ein oder wacht viel zu früh in der Nacht wieder auf. Man fühlt sich wegen der Niedergeschlagenheit oft als Zumutung für Andere, und meidet oft sogar den Kontakt zu Freunden und Familie. Durch den Eindruck der Ausweglosigkeit aus der Depression denken viele sogar über das Sterben nach.
Kurze Phasen dieser Art kennen viele Menschen, oft im Zusammenhang mit plötzlichen Veränderungen / Verlusten, wie z.B. einer Partnerschaftstrennung. Meist ist die Psyche in der Lage, sich nach einer Zeit der Verarbeitung auf die neue Situation einzustellen, und das Lebensgefühl normalisiert sich wieder. Problematisch wird es, wenn sich dieser Prozess nicht einstellt und die Depression längere Zeit besteht. Nach ICD-10, den diagnostischen Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation, müssen die Symptome einer Depression mind. 2 Wochen lang ohne Unterbrechung vorhanden sein, damit man von einer "depressiven Episode" sprechen kann. Kommt es häufiger zu depressiven Episoden, spricht man von "rezidivierender" Depression. Es gibt noch weitere Formen.
Depressionen können viele verschiedene Ursachen haben, und nicht immer sind die Auslöser leicht erkennbar. Manche Menschen werden depressiv, weil sie sich einer sehr belastenden Situation gegenüber hilflos fühlen, wie z.B. bei Mobbing am Arbeitsplatz. Manche Menschen werden depressiv, weil sie sich - oft ganz unbemerkt - schädliche Denkgewohnheiten angeeignet haben - wie z.B., sich stets selbst für negative Dinge alleinig verantwortlich zu machen. Und bei manchen Menschen ist es wieder ganz anders.
In der Verhaltenstherapie bei Depression geht es darum, die Probleme zu reflektieren, denen man gegenübersteht, und Lösungen zu finden. Je nach Problematik werden andere Dinge wichtig sein, wie z.B.: lernen, sich in Konflikten besser zu behaupten; zermürbende Denkgewohnheiten zu erkennen und zu hinterfragen lernen; Auseinandersetzung mit eigenen Wertmaßstäben und der Frage, was im Leben wirklich wichtig ist; etc.