Verhaltenstherapie bei Zwängen

 

Im Folgenden finden Sie ein paar Beispiele für Zwänge:

 

Reinigungsrituale (z.B. übermäßiges Waschen der Hände, oft bis zur Entstehung von Schürfwunden; oder übertriebenes Reinhalten-müssen der Wohnung, oft mit immensen Zeitaufwand).

 

Kontrollrituale (z.B. wiederholtes, umfangreiches Überprüfen von Elektrogeräten / Wasserhähnen / Türen der Wohnung; oder erneutes Abfahren einer Autostrecke, um sicherzugehen, einen potentiellen selbst verursachten Unfall nicht übersehen zu haben.)

 

Gedankliche Rituale (z.B. Zählzwänge, oder unerwünschte Gedanken erneut denken, um sie "aufzuheben")

 

"magisches Denken" (Scheinbar sinnlose Rituale oder Regeln. Angst, durch deren Unterlassung ein Unglück zu provozieren.)

 

Man unterscheidet in der Verhaltenstherapie zwischen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen. Zwangsgedanken zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr aufdringlich sind, kaum unterdrückt werden können, äußerst unangenehme Vorstellungen zum Inhalt haben, und negative Emotionen wie Schuldgefühle, Scham oder Angst verursachen. Der Impuls zu einer Zwangshandlung wird als psychische Reaktion auf diese Zwangsgedanken verstanden: Zwangshandlungen haben die Funktion, negative Emotionen wieder abzustellen, bzw. den Eindruck zu erzeugen, Unheil abzuwenden.

 

In der Verhaltenstherapie bei Zwängen geht es darum, das eigene "Zwangs-System" besser verstehen zu lernen - wie z.B., welche Vorstellungen einen selbst davon abhalten, die Zwangshandlungen zu unterlassen. Häufig ist dies eine als unerträglich empfundene Ungewissheit, ob dadurch nicht doch ein Unglück provoziert würde. Der oftmals effektivste Teil der Verhaltenstherapie bei Zwängen ist die Konfrontation mit den eigenen Ängsten in gezielten Übungen.

 

 

Link zur Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V.

 

http://www.zwaenge.de/

 

 

Literaturtipp zur Selbsthilfe:

 

"Der Kobold im Kopf" von Lee Baer

 

 

 

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